Daniel Grieder

Karin Wenger *
Seit 2009 ist Asien die Heimat von Karin Wenger (geb. 1979). Die ersten sechs Jahre lebte sie in Neu Delhi und bereiste Südasien, um für Schweizer Radio SRF über den Krieg in Afghanistan und die vielschichtige Demokratie Indiens zu berichten. Seit 2016 lebt sie in Bangkok und berichtete unter anderem über Tsunamis und Erdbeben in Indonesien, den Militärputsch in Myanmar und die Verfolgung von Demokratie-Aktivisten in Kambodscha und Thailand. Die Corona-Pandemie brachte Wengers rege Reisetätigkeit zu einem abrupten Halt. Diese Zeit des Innehaltens nutzte sie, um drei Bücher zu schreiben, die alle im Frühjahr 2022 veröffentlicht wurden. «Verbotene Lieder – Eine afghanische Sängerin verliert ihre Heimat» (Stämpfli Verlag, März 2022) erzählt von der Sängerin und Fernsehmoderatorin Mina, die aus Afghanistan fliehen musste. In «Jacob der Gefangene – Eine Reise durch das marode indische Justizsystem» (Matthes & Seitz Verlag, April 2022) begleitet sie einen indischen Gefangenen über zehn Jahre. «Bis zum nächsten Monsun – Menschen in Extremsituationen» (Stämpfli Verlag, April 2022) ist eine Sammlung von Porträts von Menschen, die aussergewöhnliches überlebt haben und die Wenger in Asien getroffen und über viele Jahre begleitet hat. In allen Büchern berichtet sie auch von ihren eigenen Reisen und erzählt mehr über das «Making-of» ihrer Reportagen.

Karin Wenger studierte Gesellschaftswissenschaften (Politik- & Kommunikations-Wissenschaften und Journalistik) in Fribourg, Irland und an der Universität Birseit im Westjordanland. Früher arbeitete sie als Snowboardlehrerin in Grindelwald, als Kutscherin in Bern, als Gaucha in Argentinien, als Praktikantin bei einer Grossbank und als Friedensbeobachterin in Chiapas, Mexiko. Von 2004 bis 2009 berichtete sie als freie Journalistin aus dem Nahen Osten, u.a. für die Neue Zürcher Zeitung, von der Eskalation der Gewalt seit der zweiten Intifada und dem Alltag der Menschen in diesem Konfliktgebiet.

2006 wurde ihr für eine Reportage über die Beduinen in der Wüste Negev der Zürcher Journalistenpreis verliehen. In ihrer Freizeit verbringt Karin so viel Zeit wie möglich über oder unter der Meeresoberfläche – als Seglerin oder Taucherin.

Weitere Angaben zu Karin Wenger und ihrer Arbeit finde Sie hier: www.karinwenger.ch

  

*)  Stand zum Zeitpunkt des Referat-Zyklus

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